Zurück
\Beitext{Emre}
Zurück in den Klimaaktivismus, und auch anderen, eigentlich egal welchen, hieß auch, wieder am laufenden Band öffentlich misgendert zu werden. Einen Artikel schreiben, ein Interview geben, eine Rede halten, hinterher wurde Emre zitiert und zwar immer mit dem selben falschen Pronomen und den selben falschen Wortformen. Dann hieß es: Gibt es nicht wichtigere Dinge? Und ja, verslikte Axt, Emre war Klimaaktivismus wichtiger. Aber wie viel mehr Energie könnte Emre darauf verbraten, wenn Berichtende dererseits ihre Energie nicht darauf verbraten würden, sich nicht mal eben von anderen korrigieren zu lassen. Emre war längst zu müde dazu. Für sich selbst. Für andere korrigierte Emre jedes Mal. Gegen zu große und zu viele Windmühlen. Die für die Energiegewinnung fehlten.
Dieser ganze Unsinn war so auslaugend. In jeder freien Stunde verzog sich Emre in Gedanken in Ranuks Garten zurück. Ein Traum, der irgendwo aus quasi nicht-existenter Quelle noch Energie spendete. Emre war da ja im Moment nicht wirklich. Fantasien und Träume, ohne die nichts ging. Emre sehnte sich jeden Tag mehr. Zurück nach Hause.