Ardas Politik um 1100
Worum geht es in diesem Artikel?
Viele meiner Geschichten spielen in dem selben Universum: Auf dem Planeten Arda mit den drei Kontinenten Maerdha, Arelis und Grenlannd. Ich schreibe Romane in verschiedenen Zeiten in dem Worldbuilding. Einer Übersicht über die Welt Ardas dient der Artikel hinter diesem Link. Aber sowohl jener als auch dieser Artikel sind nicht notwendiger Hintergrund zum Verstehen, sondern eher zusätzliche Einblicke, wenn ihr mögt.
Dieser Artikel geht konkret um das politische und wirtschaftliche System zu Zeiten der Bände “Myrie Zange”, “Wenn es nicht passiert” und Tischfee mit Fee-Tisch, sowie weiterer (teils noch entstehender) Geschichten. Es ist das Zeitalter von Virtualitäten, in dem moderne Technik Barrieren senkt und politische Entscheidungen wesensfreundlich gefällt werden; es ist eine SolarPunk-Utopie. Ich wurde oft gebeten, genauer zu erklären, wie das denn funktioniert, welches System ich denn nun genau gewählt hätte, und hatte eigentlich nicht so recht Lust dazu, es zu beantworten. Eigentlich.
(Der folgende Teil des Artikels ist auch schon in einer früheren Version im Erklärwerk erschienen, aber ich habe beschlossen, statt dess Erklärwerks lieber Blogartikel zu schreiben, und recycle ihn hier.)
Zusammenfassung: Als erstes schreibe ich darüber, warum mich die Frage nach dem politischen System in Diskussionen oft ermüdet: Wegen der oft destruktiven Auseinandersetzung dazu. Dann stelle ich die Behauptung auf, dass für Aussagen darüber, welches politische System nun genau welche individuelle Auswirkung haben würde, wir es ausprobiert haben müssten oder wirklich krasse Simulationen fahren müssten, die eigentlich nicht machbar sind. Um die Behauptung zu motivieren, rede ich über Klimaforschung, wo ich Beobachtungen gemacht habe, die ich für übertragbar halte. Am Ende stelle ich einige Ideen des politischen Systems in meiner SolarPunk-Welt schwammig und vage vor. Dabei geht es um faire bedürfnisorientierte Ressourcenverteilung, Hinterfragen von allem und Entlernen von Diskriminierung.
Stellungnahme
Ich habe diesen Artikel eigentlich nicht schreiben wollen, und werde hier anreißen, warum. Was wir in den Büchern über die politischen und wirtschaftlichen Strukturen erfahren, ist im Wesentlichen ideal und schön, fair und akzeptierend. Es wirkt eventuell durchdacht. Ich habe mir zumindest viel Mühe gegeben und mir etwa ein Jahr Zeit für die Entwicklung gelassen, bevor ich überhaupt zu schreiben angefangen habe. Aber ich werde es nicht ohne Weiteres mit einem Namen benennen und klare Regeln aufschreiben, oder es im Detail beschreiben.
Ich wollte es eigentlich immer bloß gefiltert durch Charaktere tun, die nur Ausschnitte davon wahrnehmen und nicht das große Ganze sehen. Ich denke, das liegt unter anderem an meiner (persönlichen) autistischen Perspektive: Ich kann Kategorisierungen und mittelgrobe Muster nicht. Und ein System beschreiben, wäre eben dies. Ich finde es aber auch nicht so wichtig, denn:
- Ein System ist üblicherweise nicht in fünf Sätzen abgehandelt. Ungefähr jedes System artet früher oder später dazu aus, mehr oder weniger komplex zu sein. (Ich stelle mir einen idealen Umgang damit vielleicht wie ein größeres Coding-Projekt vor. Es gibt Design-Entscheidungen, die zu ähnlichen Ergebnissen führen. Irgendwelche Probleme haben die Programmierenden anfangs nicht bedacht und müssen dann zunächst einen BugFix machen und dann ein Update vom Inneren bis ins Äußere des Codes durchziehen. Und alle paar Jahre wird irgendein Teil des Codes übersichtlicher umgestaltet, während er dasselbe tut. Komplex bleibt er trotzdem.) Es wäre schön, einfach einen recht übersichtlichen Grundregelsatz zu haben, der dann schon fair sein wird, und wenn man eine Lücke findet, dann ist entsprechend ein Reflex da, darüber nicht nun stundenlang zu philosophieren, sondern sie mit “dann macht man eben einfach” zu stopfen. Aber es ist eben nicht einfach.
- Zum anderen ist es mit einem Namen und einem Regelsatz mehr oder weniger Magnet für zermürbende Kritik.
Es kommen auch so schon genug Leute an, die sagen, es wird nicht funktionieren. Darauf habe ich, zugegebenermaßen, nicht so viel Lust. Konstruktive Philosophien sind mir willkommen, aber einfach dieses “wird nicht funktionieren” mit Fingerzeig auf gescheiterte politische Systeme, die (gegebenenfalls fälschlicherweise) zum Beispiel Sozialismus genannt werden, sind für mich unangenehm und kräftezehrend.
Ich habe eigentlich nicht ohne Charakter dazwischen über das System schreiben wollen, weil ich keine Lust habe, mir meine Buchreihe und die heilende Wirkung über die jeweils lokal herrschende Akzeptanz und dem vermittelten Gefühl, dass wir alle ein Recht haben auf Sein, selbst wenn uns die Gesellschaft und Politik etwas anderes erzählt hat, durch pessimistische Kritik an dem potentiell nicht ausgereift dargelegten System zerstören zu lassen.
Ich habe mir natürlich trotzdem (mit mir selbst und verschiedenen zumindest in dieser fiktiven Welt hoffnungsvollen Leuten) viele Gedanken über das System gemacht. Und weil mich einige um einen Einblick gebeten haben: Hier ist er.
Modellierung und Unsicherheit
Ich lamentiere hier noch ein bisschen um die Sache herum: Über Modellierung und Unsicherheit, weil das zwei Kernelemente meiner Arbeit sind und ich eine Anwendung auf meinen Ansatz der Entwicklung eines politischen System sehe. Ich denke, bevor wir wirklich wissen, ob oder wie politische oder wirtschaftliche Strukturen/Systeme funktionieren, brauchen wir Studien darüber, wo und wie sie tatsächlich umgesetzt worden sind (was teils schwierig ist bei Systemen, die noch nie in großem Stil umgesetzt wurden oder gegen weltweiten Kapitalismus konkurrieren mussten), oder durch Simulation. Simulationen politischer Systeme sind aber unbeschreiblich komplex.
Betrachten wir am Anfang etwas ganz anderes: Das Klima. Ich mache beruflich Modellierung: Ich frickele an sogenannten Impact Models rum: Modellen (Computer-Simulationen), die Daten aus zum Beispiel Klimamodellen zu fressen bekommen, und dann Daten bezüglich Bodenfeuchte und Hochwasser ausspucken, die uns helfen, zu entscheiden, wie hoch etwa Deiche gebaut werden müssten oder andere risiko-abschwächende Maßnahmen motivieren. Diese Impact Modelle können zum Beispiel Klimamodelldaten aus verschiedenen Szenarien fressen. Meistens enthält diese Sammlung ein oder zwei Szenarien, in denen die Menschheit es packt, innerhalb der nächsten Jahre auf erneuerbare Energien umzusteigen, ein Szenario, in dem sie es quasi sofort tut, und eins, in dem wir weiter machen mit Bussiness As Usual (Bussiness As Usual ist der Medienausdruck für “wie bisher”). Mit anderen Worten, das menschliche Verhalten wird nicht simuliert, sondern geht in verschiedenen Verhaltensszenarien in die Klima- und Impact-Simulation ein. Daher heißt es auch nicht Klimavorhersage sondern Klimaprojektion. Eine Vorhersage wäre es eher, wenn das menschliche Verhalten mitsimuliert würde. (Ich habe auf einem vergangenen Chaos Communication Congress einen Vortrag zu Klimamodellen gehalten.)
Klimasimulationen können zwar eine feste Aussage darüber machen, dass der Klimawandel passiert und Menschen-gemacht ist, und unter welchen Umständen wir noch etwas herausholen können, aber trotzdem haben Klimasimulationen eine große Unsicherheit, weil das Problem komplex ist. Das heißt: Wenn wir das schlimme Szenario wählen, dann hat die Projektion zwar einen relativ großen Umfang an Möglichkeiten, wie desaströs wir dran sind, aber jede dieser Möglichkeiten ist schlimm und schlimmer als der Outputrange der besseren Szenarien.
Mit anderen Worten: Wir simulieren ein Klima. Klima heißt nicht Wetter, sondern es handelt sich um zum Beispiel dreißig Jahre gemittelte Wetterdaten. Es ist also schon eine relativ detaillose Aussage. Die Simulation folgt so etwas “einfachem” wie physikalischen Grundprinzipien. Und wir sind bereits relativ ungenau mit unserer Vorhersage, während wir dafür sehr viel Computing Power benötigen. Dabei lassen wir die Simulation und Wechselwirkung menschlichen Verhaltens außer Acht und geben sie stattdessen vor, nicht nur, um Aussagen darüber zu treffen, wie wir unser Verhalten anpassen können, sondern auch weil es sonst einfach zu viel wäre.
Und trotzdem diskutieren Menschen mit Behauptungen, die nach gesicherten, belegten Aussagen klingen, darüber, welches System Sozialismus/Anarchie/Kommunismus/Was-auch-immer zu irgendwelchen individuellen Ergebnissen führen würde? Etwas, was sich viel, viel komplexer simulieren ließe als Klima.
Wie sollte ich als Fantasy-/Science Fiction-Schreibfisch mit meinen Mathematik-, Physik- und Informatikkenntnissen sagen: Hier ist mein politisches System. Es heißt Dingsismus, und es wird funktionieren, versprochen. Und so sieht es genau aus, hier sind die Regeln.
Wir können wieder (wie beim Klima) relativ klar sagen, dass Kapitalismus (in der heutigen Form) ein auf Ableismus aufbauendes System ist, das alle Diskriminierungsformen befeuert, und dass wir mit der Entscheidung davon weg zu einem sozialerem System Dinge auf jeden Fall besser machen, aber welches System genau welche Auswirkung hätte, das müssten wir am Ende ausprobieren. Es kommt jeweils auf die Umsetzung an und auf so viele Details. Ich behaupte, wenn wir gesellschaftlich faschistisches Gedankengut entlernen, dann ist das sogar der wichtigere Schritt, als welches System nun genau. Daher setze ich in meinen Geschichten oft dort an.
Überlegungen zu Statik oder Dynamik
Zurück zum Anfang: Politische Systeme müssen (obigen Überlegungen folgend) ausprobiert oder sehr gut simuliert werden, damit wir sehen können, was es mit Individuen macht. Außerdem: Ein System, das gut wäre, wenn es schon eine Weile etabliert wäre, ist vielleicht heute noch nicht gut, weil wir heute internalisierte Probleme haben, die dazu führen, dass wir heute noch nicht gut mit dem System zurecht kämen, das später schön sein könnte, wenn wir uns irgendwohin entwickelt haben. Ein politisches System beeinflusst uns.
Als Beispiel sage ich hier etwas zu Sexismus. Vielleicht (hoffentlich) sind wir uns einig, dass es optimal wäre, wenn Sexismus nicht existieren würde, und einfach alle Menschen unabhängig von Geschlecht gleichberechtigt behandelt würden. Wenn etwa die Möglichkeiten für eine Person, eine Anstellung zu bekommen, nicht vom Geschlecht abhinge. Aber wir wissen auch, dass das nicht gegeben ist.
Entsprechend sollte Politik etwas dagegen tun. Ihr stehen dazu verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung:
- Sie könnte das Problem ständig thematisieren, die strukturellen Probleme aufdecken und aufschlüsseln.
- Darüber hinaus gibt es tatsächlich auch Eingriffe ins System gegen sexistische Strukturen: Quoten, Förderungen, Beauftragte. (Meistens “nur” für die Frauenförderung, wobei eigentlich alle FLINTA+ Personen (Frauen, Lesben (auch als geschlechtliche Identität), inter*, nicht-binäre, trans und agender Personen, und weitere Personen, die zu der Gruppe passen, aber noch nicht in den Labeln abgedeckt sind) diese Art sexistische Diskriminierung erfahren.
Argumente gegen diese zweite Maßnahme werden meistens aus der Sicht eines nicht-sexistischen Systems getätigt. Menschen würden durch diese Maßnahmen bevorteilt. Die Argumentation ist: Wenn ich zwei Menschen mit gleichen Qualitäten vor mir habe (der Begriff Qualität kommt mir hier auch schon ziemlich saneistisch vor), dann wird die nicht FLINTA+ Person bevorzugt, folglich hätte sie einen Vorteil. Würde die Person, die aussucht, definitiv andernfalls nicht voreingenommen sein, stimmte das für diesen Moment in der Situation. Aber dass die Person schlechtere Möglichkeiten hatte, dahinzugelangen, sich überhaupt bewerben zu können, weil sie auf dem Weg dahin oft diskriminiert wurde, und dass eben viel zu viele Personen bei ihrer Wahl voreingenommen sind, geht bei der Betrachtung verloren. Die gewählte Person erhält dadurch keinen Vorteil sondern maximal einen Ausgleich.
Wir können hier natürlich noch differenzierter argumentieren: Löst so eine Quote Neid aus, dass sie gar nichts bringt? Führt sie dazu, dass eine auf diese Weise eingestellte Person Feindlichkeit von ihrem Kollegium erfährt: Sier hätte die Stelle ja nur wegen der Quote? Und ich denke, da bräuchten wir wieder Studien. Aber darum soll es hier gar nicht gehen.
Es geht mir darum, dass die gesellschaftliche Einstellung im status quo sexistisch ist, und dass dagegen völlig Sexismus-freie Politik nicht helfen würde, solange sie neutral ist, weil die Gesellschaft es nicht ist. Ich meine damit, dass die Politik in einer voreingenommenen Gesellschaft mit internalisierten -ismen (in diesem Fall Sexismus) sich anders verhalten muss, als eine Politik in einem System, in dem diese internalisierten Probleme schon gelöst wären. Wobei ich nicht glaube, dass wir sie je ganz lösen werden. Sprich, das ist vielleicht auch noch ein kontinuierlicher Übergang.
Ich glaube, dass es kein statisches politisches Modell gibt, das einen fertigen, womöglich komplexen Regelsatz hat, das einfach statisch fortbestehen kann und gut ist. Ich glaube eher, dass wir ein politisches System bräuchten, dass sich mit uns fortentwickelt. (Und das sich gelegentlich debuggt.)
Ideen zu Realisierung
Zurück zu den Simulationen. Wenn wir also ein System hätten, das sich fortentwickelt, und sich den in unserer Gesellschaft ändernden Denkstrukturen anpasst, wie zum Donnerdrummel soll ich vorhersagen, wo wir nach 100 Jahren wären? Wie das genau aussehen würde?
Ich denke, es gibt so ein paar relativ klare Grundsätze, die gegeben sein müssen, aber fange hier mal nicht mit dem/einem Grundrecht an. Dies soll sicher keine vollständige Auflistung sein. Lediglich ein paar Grundsätze, ohne die es aus meiner Sicht nicht geht:
- Wir müssen diskriminierende Strukturen benennen und darauf aufmerksam machen.
- Hinterfragen ist gut. Hinterfragen beizubringen ist gut. Und es zu verbieten ganz schlecht.
Für meine Welt gebe ich den Versuch auch einfach von vornherein auf, zu behaupten, “es wäre doch ganz einfach”. Oder das System wäre in einem Satz oder einer Seite oder einem Buch beschreibbar. Ähnlich den IPCC Reports On Climate Change, den berühmten Zusammenfassungen über die ganzen Studien und Untersuchungen bezüglich Klimamodellierung, die für dieses vergleichbar einfache System ein dickes, zusammenfassendes Buch darstellen, bräuchte ich dafür entsprechend eigentlich ein noch viel dickeres Buch, in dem Simulations- und Messdaten analysiert werden, die ich nicht habe. Aber in meiner SciFi/Fantasy-Welt gibt es sicher solche Bücher.
Ich beschreibe vielmehr in Beispielen, was aus meiner Sicht sehr wahrscheinlich möglich wäre, wenn wir anfingen, Versuche zu starten und abhängig von den Erkenntnissen daraus das System dynamisch anpassten. Wenn wir das System mit den derzeitigen Wünschen und Problemen simulierten, dafür Gesetzmäßigkeiten finden (und auch wieder verwerfen, wenn sie nicht mehr passen). Worauf wir Prioritäten legen wollen, und was wir keinesfalls vernachlässigen wollen, sodass es nicht ein System wird, in dem das Wohl vieler auf Kosten weniger geht. Und natürlich erst recht nicht umgekehrt. Dann wird in diesem System relaxiert, das heißt, innerhalb der von außen bestimmten Bedingungen das Optimum durch Simulationen gesucht, die erst sehr chaotisch sind, und sich dann mehr und mehr legen. Das ist eine in der Modellierung häufig angewendete Methode, um mit den beschränkten Rechenkapazitäten Optima komplexer Systeme zu finden.
Der Satz, den Myrie bislang zum System gesagt hat, ist: “Es ist auch ein bisschen chaotisch. Es basiert auf Mikrowahlen und Relaxation. Es spiegelt durchaus kommunistische Ideen wieder, aber es ist nicht das gleiche.”
Die Bedingungen, die angelegt werden, ergeben sich aus den Bedürfnissen der Personen. Dabei kann durchaus gewichtet werden, und diese Gewichtung kann sehr individuell sein. Sehr simples Beispiel: bestimmte Produkte der Medizin sind für manche Personen wichtiger, als für andere, die sie vielleicht gar nicht brauchen. Die Medizin muss also nicht für jede Person gleichzeitig verfügbar sein, schon aber mit Sicherheit für einige.
Vielleicht gibt es einigermaßen sinnvolle Maße, wie wichtig für eine Person eine bestimmte Sache für die Gesundheit und das Wohlbefinden (auch psychisches) ist, und es fließt mit entsprechender Priorität in die Optimierung ein. Dabei ist natürlich Anonymisierung enorm wichtig und ein schwieriges Thema, auf das ich vielleicht ein anderes Mal eingehen mag.
Die grundsätzliche Idee ist: Ressourcen, die im ausreichendem Maß zur Verfügung stehen, können einfach bestellt werden. Ressourcen, die knapp sind, werden den Bedürfnissen entsprechend verteilt. Gegebenenfalls kommt es dabei zu Verzicht. Gegebenenfalls zu Uneinigkeiten, die dann wieder zurück ins System fließen, um es sich gegebenenfalls weiterentwickeln zu lassen. Im Wesentlichen wird versucht, trotz der Komplexität des Systems, es allen Personen transparent und verständlich zu machen. Mit Hilfe von entsprechend trainierten KIs kann ein Konflikt mit dem System diskutiert werden, und dabei gut herausgefunden werden, ob es wirklich ein nicht Einverstandensein mit dem System bleibt, wenn der Person alle Faktoren dazu bekannt sind. Dabei sind diese KIs recht praktisch, weil sie sich auf individuelle Bedürfnisse anpassen können. Sie können jeden Tag ein bisschen diskutieren, oder an einem Stück alles. Sie können eine auf eine Person angepasste Wortwahl treffen. Wichtig ist dabei die Gewährleistung der Unvoreingenommenheit.
Natürlich gibt es auch politische Diskussionen zwischen nicht-KIs. Und zu denken, KIs bestimmten die Politik, ist aus meiner Sicht ein Fehlschluss. Sie sind ein Hilfsmittel. Es wird eine Menge gewählt, jeden Tag, ständig. Wie schon in unserer Welt gesagt wird: Ein Einkaufszettel ist auch ein Stimmzettel (aber ein klassistischer). So ist es auch in dieser Welt (möglichst ohne Klassismus), und auch wieder ganz anders…
Nun, ich bin schwammig. Und konkreter werde ich hier wohl auch nicht. Das war der Ausgangspunkt zu diesem Artikel. Wenn ich mich festlegte, würde ich mich fühlen, als sagte ich voraus, wie es exakt aussehen würde, wenn wir dieses Experiment wagten. Ich kann mir gut vorstellen, dass viele Details etwa so aussehen können, wie ich es darstelle. Aber am Ende des Tages ist jede Meinung dazu eine relativ haltlose Behauptung. Sie kann verschieden gut motiviert sein, und wir können ihr gewisse Wahrscheinlichkeitsspektren für ihren Wahrheitsgehalt zuordnen. Aber ich, mit Expertise in der Modellierung, würde klar sagen, es ist für uns, und vor allem nicht auf Basis von Intuition und empirischen Annahmen, nicht vorhersagbar, wie gut das alles geht.