Ace Slut
Content Notes: Reclaimter Slur, Sex, Masturbieren, Essen, Slutshaming, Fetisch erwähnt, Nazi-Verfolgung erwähnt
Das Label Ace Slut ist mir besonders wichtig, und führt zugleich zu der meisten Verwirrung. Grund für die Verwirrung ist meistens, dass Leute “Ace” (kurz für asexuell) mit wenig bis kein Interesse an Sex verknüpfen, und Slut mit viel Interesse und Offenheit dafür. Beide Label decken natürlich Spektren ab, und es ist richtig, dass viele asexuelle Menschen wenig bis kein Interesse an Sex haben, aber das Label umfasst mehr. Während ich ein diverses Spektrum an Menschen kenne, die das Label “asexuell” aus verschiedenen Gründen benutzen, kenne ich nur wenige, die das Label “Slut” für sich benutzen, und möchte in diesem Artikel definitiv nicht einschränken, wer es warum benutzen darf, oder was es alles abdeckt. Hier geht es um mich und warum ich diese Label-Kombination verwende.
Keine sexuelle Anziehung
Irgendwann vor nur wenigen Jahren hatte ich diese für mich bahnbrechende Erkenntnis. Es gibt sexuelle Anziehung? Es gibt Leute, die andere Personen angucken oder sonstig wahrnehmen und dann haben sie darauffolgend eine Anziehung zu ihnen, die sexuell ist? Dann gibt es noch das Spektrum Demisexualität, wo diese Anziehung, die sexuell ist, erst passiert, wenn die Person schon lange gekannt wird und vertraut ist. Zumindest ist das eine häufige Definition von demisexuell.
Bei mir ist da nichts. Ich hatte das noch nie. Ich kenne das Gefühl überhaupt nicht. Ich habe mir die Welt entsprechend uminterpretiert, weil mir der Gedanke nicht gekommen ist, dass ich über diese Welt einfach mit einem kompletten, starken Gefühl weniger herumwandeln könnte als die meisten anderen. (Das betrifft übrigens auch andere Gefühle, wie Ekel zum Beispiel. Aber vielleicht habe ich dafür Gefühle, die andere nicht haben, wer weiß.) Jedenfalls dachte ich lange, wenn Leute davon reden, dass sie diese Schauspielperson süß finden oder so, dass damit sowas wie sympathisch gemeint wäre. Ich habe mich dann oft gewundert, wie sie zu dieser Einschätzung kämen, aber auch Sympathie-Gefühle sind chaotisch und richten sich nicht unbedingt danach, dass eine Person liebe Dinge tut. (Und Leute meinen tatsächlich auch nicht immer das Gleiche mit der Vokabel süß.)
Fazit: Nun ja, warum nenne ich mich asexuell? Weil ich diese Anziehung noch nie hatte.
Phasen
Ich habe mich aber auch schon mindestens gray ace genannt, bevor ich verstanden habe, dass es sexuelle Anziehung gibt. Das Label “gray ace” verwenden meist Leute, wenn sie fühlen, dass “asexuell” vielleicht zu viel gesagt wäre, aber auch “allosexuell” nicht passt. Die Vorsilbe allo bedeutet, dass die dahinter ausgedrückte Anziehungsform vorhanden ist und nicht oder nicht sehr von einer Gesellschaftsnorm oder einem Durchschnitt abweicht.
Auch ich hatte in der Vergangenheit den Begriff “asexuell” kennen gelernt als Beschreibung für Personen mit wenig bis keinem Interesse an Sex. (Und für solche ist, wie gesagt, das Label auch auf jeden Fall richtig, nur eben auch für andere.)
Ich habe monatelange Phasen mit überhaupt keinem Interesse an sexuellen Interaktionen und dann wieder eine Woche doch. Es ist nicht so richtig rhythmisch, nicht vorhersehbar, aber ich habe etwas, das ich für mich “asexuelle Phasen” nenne. (Edit: In Zukunft werde ich sie wohl eher “sex repulset Phasen” nennen.) Das hatte mich also schon vor meiner Erkenntnis, dass ich keine sexuelle Anziehung habe, dazu gebracht, mich asexuell oder zumindest gray ace zu labeln.
Interesse an Sex
Mir wird oft die Frage gestellt: Aber wenn du keine sexuelle Anziehung hast, wieso hast du dann Sex? Wieso hast du dann ein Interesse an Sex? Und die Frage verwirrt mich sehr, muss ich zugeben.
Wieso masturbieren Leute? Weil sie gerade sexuelle Stimulation wollen, oder weil ihr Sex-Toy, ihre Hand oder ihre Bettdecke (oder womit sie so masturbieren) so sexuell anziehend ist? (Keine rein rhetorische Frage, es kann ja beides sein oder noch was anderes, wie der Wunsch, sich zu erschöpfen, um besser zu schlafen.)
Mein Körper hat jedenfalls manchmal sehr gern sexuelle Stimulation. Und warum nicht mit Menschen, dann? Ich mag auch manchmal gestreichelt werden, und wenn gerade eine Person in der Nähe ist, der ich vertraue, und die das mag, warum nicht gegenseitig streicheln? Gegenseitig massieren, kennt ihr das? Braucht ihr dafür Anziehung? Also ja, es gibt auch Menschen, die ich lieber massiere als andere, weil ich sie mag oder weil sie sich schön anfühlen oder weil sie dabei schöne Geräusche machen.
Auf die gleiche Art habe ich gelegentlich Sex mit Leuten. Eben, wenn ich gerade Interesse an Sex habe und eine Person, der ich ausreichend vertraue, anwesend ist, die mitmachen möchte.
Handlungen
Eine der vielen möglichen Antworten auf die Frage “Asexuell und gleichzeitig Interesse an Sex, wie geht das?” ist:
-
Eine beliebige Person taucht auf: Kein sexuelles Interesse.
-
Eine beliebige Person tut das Richtige: Sexuelles Interesse springt an.
Das “Richtige” kann sehr verschieden sein. Zum Beispiel ein Bedienen eines Fetischs oder Reden über eine bestimmte sexuelle Handlung.
Beispielsweise reagieren viele Menschen sexuell, wenn in einer Geschichte eine bestimmte sexuelle Interaktion oder auch nur ein sich Näherkommen auf haptische Art zwischen Charakteren beschrieben wird. Dabei können die Charaktere beliebig farblos bis hin zu unsympathisch gezeichnet sein und es passiert trotzdem. Ich mag hier etwas sehr Wichtiges festhalten: Körperreaktionen sind kein Konsens. Körper können reagieren, ohne dass eine Person sexuell interagieren möchte, das ist normal und in Ordnung so. Das Narrativ “Du sagst ‘nein’ aber dein Körper sagt ‘ja’” ist toxischer Mist und kann weg.
Ich will mit dem Beispiel nur erklären, dass sexuelles Interesse und Libido auch andere Ursachen als sexuelle Anziehung haben können.
Sexuelle Interaktion kann zum Beispiel zwischen einer asexuellen Person wie mir und einer anderen Person initiiert werden, weil wir im Gespräch miteinander zufällig rausgefunden haben, dass wir sexuelle Dinge mögen, die zueinander passen. Und dann werden sie abgesprochen und ausprobiert.
Experimente
Ein anderes Interesse an sexueller Interaktion rührt bei mir aus dem Drang, meinen Körper oder die Körper anderer Personen besser verstehen zu lernen und wissenschaftlich daran heranzugehen – wenn alle Beteiligten möchten natürlich nur. Es gibt so viel zu erforschen: Kaum zwei Körper reagieren ähnlich. Auch an mentalen Reaktionen gibt es so viel, was ich noch nicht kenne, was ich gern ausprobieren möchte. Auch wenn vieles im Kontext von Sex kein sexuelles Interesse bei mir auslöst, finde ich es oft in sicherem, abgesprochenem Kontext spannend, es auszuprobieren.
Es handelt sich um ein ähnliches Interesse wie jenes, verschiedene Rezepte beim Kochen auszuprobieren oder generell meine Psyche oder meinen Körper zu erforschen.
Offenheit, Oberflächlichkeit
Das Label Slut nutze ich nicht, weil ich permanent sexuell aktiv wäre (wir erinnern uns an die “sex repulset Phasen”). Aber es ist vielleicht aus den letzten Abschnitten eine gewisse Motivation dafür schon greifbar:
Ich nutze es, weil für mich sexuelle Interaktion nicht unbedingt intim ist, jedenfalls nicht intimer, als miteinander essen. Und weil ich, wenn ich denn Lust dazu habe, sehr schnell oberflächliche, kurzlebige sexuelle Beziehungen mit mir noch relativ fremden Leuten anfange, sofern ich mit ihnen Konsens absprechen kann. Ein häufiges Szenario ist: Ich habe eine Person auf einer Veranstaltung oder auf einer Feier im Freundschaftsumfeld kennen gelernt, wir stellen fest, dass wir uns ganz gut verstehen, haben den gleichen Heimweg, reden die halbe Nacht, kommen irgendwie auf das Thema sexuelle Interessen, reden dann noch eine gute Menge über Konsens und Vorstellungen und probieren dann Dinge. Meist wird Sex für mich nach so 2-3 Mal mit der Person uninteressant, und es entwickelt sich vielleicht eine Freundschaft oder auch nicht.
Manchmal gehe ich auf spezielle Partys, wo es eher zum Standard gehört, dass keine langfristigen Beziehungen entstehen. Denn das macht Sachen für mich einfacher. (Nicht wenige Leute neigen dazu, mir nicht zu glauben, wie Beziehungen für mich funktionieren, wenn der Kontext das nicht ohnehin schon halbwegs vorgibt.)
Ich habe auch Freundschaften, bei denen wir gelegentlich mal sexuelle Dinge ausprobieren. Ich denke, das heißt dann vielleicht Friends With Benefits.
Sexuelle Interaktion hat für mich in Beziehungen vielleicht einen vergleichbaren Stellenwert wie ins Kino gehen: Ins Kino gehen stresst mich durchaus, ich will es nicht dauernd, aber manchmal ist es nett, und mit netten Menschen ist das oft umso besser, aber es ist definitiv kein Muss, es wertet eine Beziehung für mich nicht auf.
Und auf diese Weise bin ich irgendwie sehr anders als die meisten Menschen und es fällt mir teils sehr schwer, meinen Umgang damit zu vermitteln. Es führt zu einer Menge Unglauben und einer Menge Shaming.
Was nervt
CN: Queerfeindlicher Narrativ im folgenden Absatz
Ich habe wirklich, wirklich oft einen bestimmten Satz gehört, der in vielfacher Hinsicht erased (Identitäten/Seinsarten ausradiert, als gäbe es sie nicht). Zuletzt war ich in einer Gruppe Klimaforschung-Interessierter beim Frühstück, irgendwie kam das Thema Küssen auf und dass alle das mögen würden, und ich reagierte mit: Nope, ich küsse nicht gern auf den Mund, das fühlt sich für mich nicht gut an. Und die Antwort war: “Ach, du hast einfach noch nicht den Richtigen gefunden.”
(Anmerkung: Ich habe mich selbst dazu noch nicht vollständig ausgeforscht, vielleicht gibt es tatsächlich Situationen, in denen, oder Personen, mit denen ich es mag. Aber das ist ein Layer, der es eher komplizierter macht, mit dem Mist in der Situation umzugehen. Es gibt definitiv Leute, die es nie mögen. Punkt.)
In dem Satz steckt:
- Eine (in meinem Fall sogar falsche) Geschlechtszuweisung, die wiederum aus
- der sexuellen Orientierungs-Zuweisung (heterosexuell) lesbar ist.
- Polyamorie-Erasure (ja, polyamor bin ich auch).
- Kussnormativität natürlich (alle würden Küssen mögen).
- Und Asexualitäts-Erasure.
Er brennt quasi das normative Denken in Sachen Beziehungen in einen schrecklichen Mainstream-Kino-Romance-Satz runter. Und ich bin es so leid.
Mich nervt aber auch, dass ich selbst dann keinen Raum in Erzählweisen habe, wenn sich Leute Mühe geben. Damit will ich sie nicht angreifen, es bedarf einfach noch viel mehr Aufklärung, und Repräsentation von Asexualität ist insgesamt erst am Anfang. Wenn Leute anfangen, allo-normative Erzählweisen zu dekonstruieren und sagen, “Hey, es gibt auch asexuelle Menschen”, dann endet die Vorstellung auch häufig bei Personen, die kein Interesse an Sex haben.
Für mich ist stressig, dass in sex-positiven Unterhaltungen oft implizit so eine Einigkeit vorausgesetzt wird, wie alle (“normalen”) Leute für sich mit dem Thema umgehen würden, wenn sie freier und die Themen natürlicher wären.
Es ist für mich oft anstrengend, wenn ich gerade in Phasen bin, in denen das Thema für mich höchstens wissenschaftlich aber nicht als Interaktionsoption interessant ist, attraktiv empfunden zu werden oder zu wissen, dass Leute sich eigentlich gerade freuen würden, wenn ich mit ihnen Sex haben wollte. In meinen “sex repulset Phasen” wünsche ich mir oft, die Hornyness der anderen könnte auch einfach mal eine Pause machen. Ich wünschte, ich könnte es genauer beschreiben. Ich möchte anderen auch nicht ihre Freiheit nehmen und sage oft nichts dazu. Es ist dann nur dieses typische Bild: Alle in meinem Umfeld hören eine bestimmte Musik und tanzen dazu, nur ich und wenige andere Ausnahmen hören sie nicht, oder hören sie sogar, aber verstehen sie nicht. Das strengt dann an.
Vor allem nervt mich implizites Erasure und verallgemeinerte Annahmen, in die ich nicht passe. Sowohl welche mit “So funktioniert Sex für alle”, als auch welche mit “Hier der Charakter ist asexuell, das heißt, er findet Sex total uninteressant.” Und weitere.
Ich mag Fragen und mich über solche Dinge unterhalten, aber wie oft die oben genannte Frage aufkommt “Wieso hast du sexuelles Interesse, wenn du keine sexuelle Anziehung hast?” überrascht mich dann doch. Warum gerade diese?
- Ist das wirklich so fernliegend?
- Warum reden darüber nicht mehr? Bin ich wirklich so allein damit? (Ich kenne vielleicht nur eine einzige Person, von der mir bekannt ist, dass sie auch die Kreuzung aus Asexualität und sexuellem Interesse hat, wie ich.)
Gate Keeping
Wenn ich mich mit asexuellen Menschen unterhalte, ist nicht ganz selten Gesprächsresultat, dass viele nicht gern mit anderen über Sex reden. Aus verschiedenen Gründen:
- Aus den oben genannten Gründen, dass es unangenehm sein kann oder nervt, gegen ein Narrativ anzureden.
- Weil Sex als ganzes Thema unangenehm ist.
- Oder weil Sex als Thema angenehm ist, aber es beim Reden darüber immer wieder dazu kommt, dass Asexualität abgesprochen wird, weil das Thema spannend empfunden wird.
- Oder weil viele asexuelle Menschen aus verschiedenen Gründen Interesse an Sex haben, dieser Umstand aber oft zu dem Gefühl führt, dass ihnen dann das Label nicht gehöre oder sie sich dafür rechtfertigen müssten. Es gibt beim über diese Interessen reden auch die reale Angst vor GateKeeping oder Absprache des Labels.
Slut Shaming
Es gibt auf der anderen Seite wiederum immer wieder Leute, die sagen, Slut sollte kein Pride Label sein. Promisk oder sexuell sehr offen zu sein, wäre keine Marginalisierung.
Tatsächlich gehörte auch Promiskuität zu den Dingen, die in der Nazi-Zeit zu Verfolgung geführt haben – prinzipiell ein Standardargument, aber auf der anderen Seite hat fast alle Diskriminierung, die es heute gibt, auch eine implementierte Ausprägung in der Nazi-Zeit und einen Blick auf damals zu werfen, ist ein guter Indikator dafür, welche Diskriminierung heute noch aktuell und internalisiert ist.
Der Begriff Slutshaming kommt auch nicht von ungefähr.
Ja, es gibt auch dieses Phänomen, dass Leute dafür gefeiert werden, besonders viele Beziehungen zu haben, aber das habe ich tatsächlich eher in Form von Gerüchten miterlebt, nicht als etwas, was für mich in irgendeiner Form positive Auswirkungen gehabt hätte.
Viel mehr ist es zu allerlei sich wiederholenden, wirklich miesen Situationen gekommen:
- Ungläubiges, abwertendes Ausfragen in der Schule.
- Menschen, mit denen ich sexuellen Austausch haben wollte, und die mir nicht geglaubt haben, dass ich so oberflächlich wäre, auch, wenn ich es sehr deutlich gesagt habe. Denn so eine unethische, verletzende Person könne ich ja nicht sein. Dass es zu der Verletzung des Verlassenwerdens nur kommt, wenn die Person etwas erwartet, von dem ich von vornherein sage, ist nicht bei mir, und sie daher die Wahl gehabt hätte, das nicht einzugehen, wird dabei ignoriert. Weil davon ausgegangen wird, dass alle Leute ausschließlich feste Beziehungen eingehen wollen würden.
- Wenn mir sexuelle Übergriffigkeit passiert ist, kam es vor, dass mir Leute in meinem Umfeld erzählt haben, dass ich damit auch rechnen und leben müsse, wenn ich so offen wäre, statt in irgendeiner Weise für mich da zu sein.
- Die Idee, mit mir könnten Leute einfach alles machen.
- Das ständige Abwerten von Oberflächlichkeit, also, dass meine Beziehungen weniger wert wären. Und zwar sowohl, weil darin zu wenig Sex passierte, als auch, weil darin zu viel, aber nicht genügend wertvoller Sex passierte.
- Typischerweise sind negativ geframte, queere Personen oder Frauen (kein ausschließendes “oder”) in Büchern sexuell sehr offen.
- Gleichsetzen von sexueller Offenheit mit unethischem Verhalten, wie mangelnder Absprache oder der Bereitschaft, Konsens nicht so wichtig zu finden.
- Teils die Einordnung anderer asexueller Personen, dass ich weniger asexuell wäre, oder weniger Probleme hätte, weil ONS (One Night Stands) was ist, womit ich was anfangen kann. Hä?
“ONS kann ich nicht nachvollziehen” wirkt zunächst wie eine neutrale, persönliche Aussage, hat aber gegebenenfalls negativen Einfluss auf marginalisierte Gruppen. Leute haben sofort Verständnis, unter anderem weil sie sich gesehen und die Norm gebrochen fühlen. Sagt das gern über euch, aber schaut bitte auf die Reaktionen, ob dabei so getan wird, als wäre Slut-Sein das Normale und wir wären privilegiert. Besonders bitter, wenn das im Rahmen von “das ist ein typisches Ding für asexuelle Menschen” gesagt wird.
Die Gewalt geht aber weit über Erasure hinaus. Ich bin im Fall von Slutshaming oft in Situationen allein, in denen ich dringend sicheren Raum brauche. Aus einigen der slutshamenden Erlebnisse in meiner Vergangenheit ist der bittere Artikel “I Am A Slut And I Have My Pride” entstanden.
Zusammenfassung
Ace Slut, kurz für asexuell und sexuell sehr frei und offen (promisk), sind Dinge die sehr gut zusammengehen. Das funktioniert zum Beispiel über Phasen, oder auch darüber, dass keine sexuelle Anziehung da ist, sexuelles Interesse als solches – nicht auf Personen bezogen, und doch mit Personen ausgeführt – aber sehr wohl.
Für weitere Einblicke in Lebensrealitäten mag ich hier auf meinen Roman “Wenn es nicht passiert” verweisen. Es handelt sich um eine Slice of Life Geschichte mit Romanze zwischen zwei auf verschiedene Weisen asexuellen Charakteren. Einer der Charaktere ist ace slut, der andere sex repulsed.