28 - AprilKink 2023 - Das Ausbleiben von Schmerz (Mauk und Ærenik 1)
Content Notes
- Gore?
- Nacktheit.
- Blut.
- Sensory Deprivation - mal anders.
- Tease And Denial.
- Knien.
- Domination/Submission.
- Beleidigungen.
- Annageln.
- Knife Play.
- Foltern.
Geschichte
Der Fee-Tisch war besetzt, als Freden an jenem Wochenendtag vormittags in aller Frische den Dating-Gemeinschaftsraum betrat. Aber sobald Mauk vii erblickte, stand sie auf. Freden fühlte ein kurzes, überraschend starkes Enttäuschungsgefühl, das sich in Wohlgefallen auflöste, als sie nur zum Nachbartisch ging, um sich einen weiteren Sessel heranzuholen. Noch stärker wurde das Gefühl des Wohlgefallens, als die andere Person sich zu Mauk umwandte und den Kopf schüttelte. Diese Frisur! Das war eindeutig Ærenik!
Mauk wandte sich wieder zu Ærenik um, die wieder so eine schmucklose Geste machte, der Mauk ohne Zögern Folge leistete, indem sie sich neben Æreniks Sessel auf den Boden kniete. So brav hatte Freden Mauk noch nie erlebt. Ærenik beließ die Hand locker auf Mauks Schulter liegen. Freden vermutete, dass sie ihre Fingernägel hineinbohren würde, würde Mauk sich falsch bewegen.
Freden näherte sich dem Fee-Tisch. “Habt ihr den Platz für mich freigemacht?”
Ærenik nickte einmal, schlug ein Bein über das andere und lächelte. “Setz dich.”
Das versprach, sehr interessant zu werden! Freden freute sich, so ausgeruht zu sein. Fredens nächster Gedanke war: Mit Mauk und viiv könnte das auch gefährlich werden. “Woher kennt ihr euch.”
“Von hier”, antwortete Ærenik prompt. “Von gerade eben.” Ihr Zeigefinger wanderte in Mauks Nacken, was Mauk aufblicken ließ. “Berichte du, ich bin zu faul.”
“Sehr wohl.” Mauks Stimme hatte den gewohnten, weich vibrierenden Klang, den Freden von ihr kannte, wenn sie provozierte. “Ærenik saß da, wo du jetzt sitzt, und weil ich noch einmal zu dir kommen wollte, habe ich mich frech ihr gegenüber hingesetzt. Wir kamen ins Gespräch, weil wir beide zu dir wollten, wie es scheint.”
Freden grinste breit. “Welch Ehre es ist, von gleich zwei fabulösen Personen begehrt zu werden”, sagte vii. “Was sind eure Anliegen?”
Ærenik erwiderte das Grinsen und zuckte mit den Schultern. “Ich hatte halt Lust, nochmal was Extremes zu spielen und wollte dich fragen, ob du nicht zufällig noch so einen Wunsch der krassen Sorte hast, aber das erübrigt sich nun.”
Freden sah die unscheinbare Bewegung von Æreniks Finger, mit der sie Mauk aufforderte, selbst zu reden. “Ich wollte noch einmal mit dir spielen, es noch einmal ausprobieren, was ja per se bereits krass ist”, sagte sie. “Meine letzte Idee, wie wir das sicher gestalten, war ja, dass ich einfach mal eine Reihe von Tabus setze, an die wir uns halten.”
Freden nickte. “Darüber habe ich nachgedacht. Aber ich traue mir ehrlich gesagt, nicht zu, konsequent zu bleiben. Ich bleibe mit dir nie konsequent”, gab vii frei zu. Sonst war vii gut darin. Aber mit Mauk? Auch beim letzten Mal hatten sie verabredet, dass sie sich nicht berühren wollten, sich aber dann irgendwie unauffällig gegenseitig dazu überredet, es doch zu tun.
“Und da kommt Ærenik ins Spiel.” Mauk blickte mit einem sanften Lächeln in Æreniks Gesicht auf. “Sie würde die Virtualität stellen, uns beobachten und uns Rechte entziehen, wenn wir uns nicht dran halten.”
“Vielleicht nicht nur das”, murmelte Ærenik.
Freden durchrann ein Gefühl wie heißes Wachs, das ungeplant auf vis Rücken ausgegossen worden war. “Ich habe noch nie in der Mitte gespielt”, murmelte vii. “Wow. Ich wusste nicht, was das mit mir macht.”
“In der Mitte?”, fragte Ærenik.
“Ich toppe Mauk. Du mich.” Freden sagte es ohne Zweifel und fragte sich, ob doch einer angebracht wäre.
Ærenik nickte langsam mit leicht zusammengekniffenen Augen. Nachdenkend. “Ich hatte nicht geplant, einzugreifen, außer eben, ihr beherrscht euch nicht. Aber du hast wohl Recht. Mit der Drohung im Raum, toppe ich euch wohl.”
“Du kannst sicherlich auch nicht undominant beobachten, mutmaße ich mal.” Mauk gluckste, bis sie einen Daumennagel in der Schulter spürte, dann verstummte sie und atmete rasch ein und langsam wieder aus. “Was war falsch?”
“Nichts.” Ærenik zuckte mit den Schultern. “Ich hatte Bock auf mehr Unterwürfigkeit.”
Mauk machte den Rücken gerader und blickte zu Boden.
Wow, dachte Freden. Ærenik hatte dieses Luder tatsächlich voll im Griff. “Hattet ihr ein bestimmtes Spiel im Sinn?”
Ærenik nickte. “Ich habe dieses Luder gefragt, was das extremste ist, was sie sich mal gewünscht hat, was du mit ihr machen könntest.”
Ærenik sagte auch ‘Luder’, das war interessant. Freden lachte über die Situation, während vii beobachtete, wie Mauk wohl schon bei der Vorstellung des Spiels rascher atmete und leicht bebte. Fast zärtlich wanderte Æreniks Zeigefinger wieder dahin, wo es schon einmal bedeutet hatte, dass Mauk zu sprechen hatte.
“Eine interessante Form von Sensory Deprivation schwebt mir vor”, sagte sie, dunkel und atemlos. “Bei der ich alles sehe und höre, aber nicht fühle. Nicht fühle, wie du mir Schnitte zufügst, die bluten. Das wäre ein fast unerträgliches Tease and Denial-Spiel, dass ich mir schon lange ausmale. Ich wünsche mir ein Spiel, in dem du mir erst dann tatsächlich weh tust, wenn du mich wirklich nicht mehr leiden sehen kannst.”
Freden blieb ein paar Momente überwältigt sprachlos. Hätte diesen Zustand vielleicht noch etwas länger ausgekostet, wenn es nicht so eine krasse Vorlage für vis sadistische Ader dargelegt hätte: “Ihr habt für die Session eine Woche eingeplant, hoffe ich?”
Mauk wimmerte.
Freden grinste und fühlte in die Freude hinein, die vii durchströmte. “Ich consente.” Vii beobachtete genießend, wie Mauks Körper ein weiteres Zittern durchrann.
Vii erschreckte sich ein wenig, als sie plötzlich, auf eine Geste Æreniks hin, in einem anderen Raum saßen. Und staunte über ihre Virtualitätskünste, wie vii es schon einmal getan hatte. Die Sessel und der Fee-Tisch waren mitgekommen (natürlich waren sie bloß dupliziert, im Dating-Gemeinschaftsraum standen sie sicher auch noch, aber nun leer), aber der Rest des Raums war eine Kreuzung aus klassischer Folterkammer und rustikal gemütlicher Herberge. Die Wand war holzvertäfelt, der Boden mit weichem, rotem Teppich ausgelegt (um Blutflecken zu tarnen, dachte Freden), und überall um sie herum verteilt waren klassische Folterinstrumente, Nägel, Sägen, Hämmer, Waffen, äußerst viele Messer, aber alle in etwas hübscher und mit Holzelementen designt als gewohnt.
Ærenik machte eine Geste in den Raum hinein. “Mach mit Mauk, wonach dir beliebt.”
Fredens erster Gedanke kam viiv dann doch arg brutal vor, aber irgendwie ließ er vii nicht los. Und es sollte ein extremes Spiel werden, nicht wahr? Vii lehnte sich zurück. “Zieh dich aus!”
Mauk war ohnehin nur spärlich bekleidet, aber das halbdurchsichtige Kleid war rot und schwarz gemustert. Darauf bildete Blut keinen so starken Kontrast, wie auf ihrer ungleichmäßig rosa und hellbeigen Haut.
Sie hatte gezögert, ob sie sich einfach fügen sollte, aber am Ende war es ja etwas, was meistens sie eher wollte als vii. Also hob sie das Gesäß leicht an, um den Rock des Kleidchens aus den Kniekehlen zu friemeln, damit sie sich das Kleidungsstück über den Kopf ziehen konnte. Anschließend öffnete sie ihren BH und legte ihn beiseite. “Auch die Unterhose?”
Freden zuckte mit den Schultern. “Das ist mir dieses Mal egal.” Sonst war vii meist dagegen gewesen, aus Gründen, die vii selbst nicht verstand.
Mauk stellte einen Fuß auf und blickte Ærenik fragend an, die daraufhin die Hand von Mauks Schulter nahm und ihr so erlaubte, aufzustehen. Mauk tat es, und zog sehr langsam und vermutlich für Leute, die darauf standen, erotisch die Unterhose aus.
Freden besah sich das Ganze und stand erst auf, als sie sich nach dem Ablegen der Unterhose wieder aufrichtete. Diese Spannung, während sie sich gegenüberstanden. Freden schon wusste, was vii tun würde, Mauk nicht. Der Trotz in ihrem noch ungebrochenem Blick. Freden überwand den Abstand zwischen ihnen mit einer gefühlten Wucht, die sie weich werden ließ, legte sanft die Hand um ihren Hals und drängte sie gegen die Wand. Dann nahm vii sich den Hammer und einen bereit liegenden Nagel. Der Nagel war sehr lang. Er musste durch ihren ganzen Körper reichen und dann noch zur Hälfte in die Wand eingeschlagen werden können. Vii überlegte, wie vii ihn beim Einhämmern halten sollte und setzte die Spitze zunächst auf Mauks Schulter an.
“Hast du vor, mich an die Wand festzunageln?” Mauks stimme bebte.
Freden lächelte. “Es ist eine Holzwand. Ich will wissen, ob sie sich dazu so gut eignet, wie ich mir das vorstelle.”
“Dass du sie nageln würdest, hätte ich von dir nun nicht gedacht”, merkte Ærenik trocken an.
Mauk und Freden konnten nicht anders und kicherten. Freden drehte sich zu ihr um. “Zu heftig? Ist es dir unangenehm?”
Ærenik zuckte mit den Schultern. “Mir nicht. Mach ruhig, was du willst”, sagte sie. “Ich hätte nur vermutet, dass dir eine andere Art der blutigen Befestigung vielleicht eher liegen könnte. Aber ich kenne dich auch nicht gut.”
Freden musste noch einmal Schnauben und sich dann erst wieder beherrschen, weil der Wortwitz, den vii nun von sich geben wollte, vii selbst so amüsierte. “Hast du eine bestimmte Idee? Ich möchte mich auf meine nicht festnageln.”
Ærenik schaffte es, nur zu schmunzeln, während Mauk sich kichernd krümmte. Mauk strich Freden über die Wange (was provozierte). “Wenn irgendwer hier festgenagelt wird, dann wohl ich”, sagte sie leise.
“Guck mal in die Schublade in der Kommode. Ich glaube, die Stechschrauben könnten dir gefallen”, sagte Ærenik. “Auch gelegentlich Schreckschrauben genannt, aber das lassen wir mal.”
“Stechschrauben”, wiederholte Freden. Vii legte Nagel und Hammer wieder ordentlich ab und besah sich den Inhalt der Schublade. Vii störte durchaus, dass vii Mauk dabei nicht einfach festhalten konnte. Es war eine breite Schublade und es lag allerlei Material darin, das Freden nicht kannte, aber was die Stechschrauben waren, war einfach zu ermitteln. Freden holte eine hervor, ähnlich lang wie der Nagel, den vii eben noch in der Hand gehabt hatte. Schwer und kalt wie Metall oder eine bestimmte Art Keramik, wog die Schraube in vis Händen. Die Spitze, scharf wie ein Skalpel, ging in ein Gewinde über. “Gefällt mir.” Freden hatte nicht beabsichtigt, es leise vorfreudig und ehrfürchtig zu äußern, aber konnte nichts dagegen tun, in diesen Denkzustand zu wechseln.
Vii blickte auf in Mauks Gesicht. Erwartend, zu wach, zu sehr noch im Hier, verwurzelt mit sich selbst. Freden wusste, wie sehr sie es liebte, innerlich zerrissen zu werden, sodass sie sich selbst nicht mehr fassen konnte. Sanft legte Freden die Hand abermals um ihren Hals, strich einer Drohung gleich über die Haut. Da war dieses feine, angespannte Zittern in den Muskeln.
Freden legte den Unterarm entlang ihres Brustbeins und drückte sie ohne physische Gewalt erneut gegen die Wand. Vii konnte nicht sagen wieso viiv klar war, dass Mauk dieses Mal einfach folgen würde, vii wusste es eben. Vii setzte also nun statt des Nagels die Spitze der Stechschraube an Mauks rechte Schulter an. Über den Schlüsselbeinen, wo vor allem viele Sehnen waren und kein Knochen durchbohrt werden müsste, um sie an die Wand zu schrauben.
Sie atmete rascher, als vii die Spitze durch ihre Haut schob, fast sanft. Es spritzte kein Blut, aber floss aus der Einstechstelle in einem überraschend breiten Rinnsal über ihre Brust. Tropfte von dort auf den roten Teppich.
Freden hielt den Atem an. Vii mochte den Anblick von Blut. Sehr. Wie sehr es vii in einen Zustand von dieser ganz bestimmten Wachheit versetzte, einige Emotionen einfach komplett ausschaltete, die der Konzentration im Weg standen.
Wie bei der Arbeit an irgendetwas, was höchste Präzision benötigte, um nicht zu explodieren, schob Freden die Stechschraube durch Mauks Körper hindurch. Nicht langsam, zielstrebig, bis sie aus ihrem Rücken wieder herauskam und die Spitze die Wand dahinter berührte.
Freden beugte sich über Mauks Schulter hinüber, wozu vii sich auf Zehenspitzen stellen musste, um das Blut auch aus Mauks Rückseite herausrinnen zu sehen. Mauks Körper bebte gegen Freden gelehnt. Freden hörte ihr Wimmern in den Ohren, nahm Notiz davon, dass es mit dem Austreten der Schraube aus ihrem Rücken stärker war, als vii es je von ihr erlebt hatte. “Tut es doch weh?”
Mauk atmete einige Male zitternd ein und aus, bevor sie überhaupt antworten konnte. “Ich fühle nur, dass etwas in meiner Schulter steckt, etwa wie das Gefühl eines Ohrrings im Ohrloch, wenn alles verheilt ist. Kein Schmerz” Sie japste. “Und ich sehe das Blut. Es ist schön!”
Freden, weil vii gerade mit dem Mund in der Gegend war, gab ihr ein zartes Küsschen auf die Ohrspitze, bevor vii die Schraube in die Holzvertäfelung bohrte und am Griff drehte, biss dieser an Mauks Körper angekommen war und sie an die Wand presste. Dann trat vii einen Schritt zurück und bewunderte das Werk. So schön. Mauk konnte nun nicht einfach an vii herantreten, war befestigt. Nackt und auf der einen Seite blutüberströmt. Es trocknete bereits langsam.
“Es ist wirklich Teasen der übelsten Sorte”, brachte Mauk hervor. “Weil es nicht wehtut, wie es das verspricht.”
Freden lächelte boshaft. So boshaft, wie der Zustand der Konzentration es zuließ. Dann wiederholte vii den Vorgang symmetrisch auf der anderen Seite. Sie hatten Wachs Play gemacht, das war schon schön gewesen. Aber wie nun das Blut aus ihr heraus- und ihren Körper herabrann, die verschiedenen Schattierungen, je nachdem wie lange es jeweils her war, während vii anschließend auch ihre Arme und ihre Hüfte an die Wand schraubte, das überbot den Anblick einfach sehr.
Irgendwann, als Mauks Körper keinen Bewegungsspielraum mehr hatte und das Muster an Blutlinien über ihrem Körper und an der Wand unter ihren Armen Freden vollständig vorkam, blickte vii sich nach Ærenik um, die vii zwischendurch völlig vergessen hatte. Aber Ærenik saß nur da, mit übereinandergeschlagenen Beinen, den rechten Wangenknochen auf eine Hand gestützt und sah ihnen zu. Sie machte eine Geste, die viiv bedeutete, fortzufahren.
Freden schloss die Schublade und griff als nächstes nach einem schönen, scharfen Messer. “Ich frage mich, was die Virtualität mit dir macht, wenn ich dich ausbluten lasse”, sagte vii und legte das Messer an Mauks Kehle. “Ob sie dein Sichtfeld dunkler macht?” Vii drückte es sehr sachte durch die Haut am Hals. Nicht tief. Gerade genug für einen zarten Streifen Blut, das an Ort und Stelle blieb.
Das Beben, das nun durch Mauks Körper rann, war stark, sehr stark. Der Ton, den sie von sich gab, so schön, dass Freden fast die Beherrschung verloren, und vielleicht irgendwas getan hätte, wenn Æreniks Präsenz viiv nicht bewusst gewesen wäre.
“Aber das würde deinen Sehsinn einschränken”, flüsterte Freden Mauk ins Ohr. “Das wollen wir ja nicht, nicht wahr? Du sollst das Blut sehen.”
“Beiß mich”, flehte sie. “Beiß mir das Ohr ab, wenn du willst, aber so, dass es weh tut.”
Freden berührte das Ohr mit den Zähnen, was ihr einen quietschend hohen, verzweifelten Laut entlockte und sie sich gegen die Schrauben auflehnen ließ. Dann vergrößerte Freden den Abstand zu ihr wieder, ließ sie in ihrer hilflosen Position einen Moment zu Atem kommen, nur einen Moment. “Nächste Woche vielleicht.”