07 - AprilKink 2023 - Abschiedsküsse (Lele und Noren 5)

Content Notes

  • BDSM.
  • Küssen.
  • Domination/Submission.
  • Fesseln - erwähnt.
  • Brat taming.
  • Hair Pulling.
  • Strafen.
  • Ausnutzen.
  • Einforderung, Schuld zuzugeben.

Geschichte

Lele streckte die Hand aus und strich Freden mit dem Finger über die Wange. “So weich.” Dann grinste sie. “Vii möge herrücken, ich habe keine Lust, mich zu bewegen.”

Freden grinste und rückte näher heran, bis ihre Gesichter dicht beieinander waren, überließ aber Lele die Initiative, zu küssen.

Lele fädelte die Hand um Fredens Ohr herum und hielt vis Gesicht zart fest, bevor sie ihre Lippen auf vis legte. Sie küsste sanft und mit geschlossenen Augen, nicht fordernd, zweimal, ohne die Berührung zwischen den Küssen ganz aufzulösen. Dann ließ sie Freden zu Atem kommen (irgendwas hatte diese grandiose Person an sich, das Freden vollkommen fesselte), während sie Noren vom Beistellbett befreite.

Freden richtete sich auf und strich den Anzug glatt. Die weiche Haptik des Stoffs erdete. Nun also wieder ein Mindsetwechsel.

Wenig später saßen sie zu dritt auf dem großen Bett. Lele machte immer noch einen glücklicheren Eindruck als zum Anfang. Das war schön. Noren wirkte nachdenklich.

“Wie war es für dich?”, richtete sich Freden an Noren.

“Seltsam.” Noch hatte Noren die Brattigkeit von vorhin nicht wiedererlangt. Aber vielleicht wollte Noren auch nicht. “Ich bin verwirrt von der Sache. Also, wenn du genießt, bedient Lele doch. Also ist quasi Sub. Dass sie Top wäre, merkt wesen doch erst dann, wenn wesen etwas gegen deinen Willen tut, oder nicht? Genau genommen, meine ich.”

Freden schüttelte den Kopf. “Es gibt verschiedene Arten von Kontrolle und von Dominanz. Es ist schon mein Kink, mich nicht wehren zu können, und in dem Augenblick, in dem Lele auslöst, dass ich es nicht kann, dominiert sie, oder nicht?”

“Naja, aber wenn du falsch wimmerst und sie daraus liest, dass es nicht dein Wunschkonzert ist, hört sie auf. Also, äh, nein?”, argumentierte Noren. “Ich klinge gerade bestimmt voll devalidierend, aber ich versteh’s einfach nicht.”

“Ich hingegen verstehe nicht, wieso du anscheinend etwas willst, was du nicht willst?”

Freden lächelte, weil Lele diese Frage endlich in einer Weise vorbrachte, bei der sie nicht alle Problematik bei sich selber suchte. “Puh, ich verstehe, was Noren will, denke ich, aber ich kann es gerade schwer erklären.”

“Ich will kontrolliert werden.” Norens Stimme war eine interessante Mischung aus zaghaft und frustriert.

“Indem ich was tue, was du nicht willst?”, fragte Lele.

“Ja, schon, klar”, bestätigte Noren. “Ich will, dass du mich in der Hand hast. Ich will, dass du über mich bestimmst, was ich darf und was ich nicht darf. Und es Konsequenzen setzt, wenn ich mir zu viel rausnehme. Ich stehe, glaube ich, darauf, eingeschränkt zu werden.” Norens Blick wanderte fast scheu in Fredens Richtung. “Du wolltest mich bestrafen, oder?”

Freden konnte nicht anders, grinste breit und nickte. “Ich will es immer noch, du Luder.”

“Kannst du Lele erklären, warum?”, bat Noren. “Oder warum ich das will und gleichzeitig nicht will?”

“Puh, ich finde es so schwierig! Ich würde es in die Kategorie ‘Kinks sind seltsam’ einsortieren.” Freden grübelte, fühlte sich dabei in die eigenen Wünsche hinein, wodurch gar nicht so einfach war, sich von ihnen abzuhalten. “Du bist frech und ungestüm. Du forderst regelrecht Strafen ein. Und ich habe Spaß daran, den Punkt zu bewirken, an dem du lieber nicht mehr so frech bist, sondern kippst. Ich mag es, frei über dich verfügen zu können und deine Unterwürfigkeit einzufordern, mit den Mitteln, die halt notwendig sind dafür.” Freden runzelte die Stirn und fügte einen weiteren Aspekt hinzu: “Ich genieße auch, dabei mit dir Dinge tun zu dürfen, die ich nur in Spielen Leuten antun kann. Ich mag es, dich ignorieren und auf dich hinabblicken zu können wie auf eine unwichtige Nebensächlichkeit. Sofern diese Dinge deine Kinks sind natürlich, was ich vorher absprechen würde.” Freden beobachtete Norens Gesicht genau während der Aufzählung und hoffte, mit dem Erläutern der Vorstellungen allein schon nicht zu weit zu gehen. “Geht es dir okay?”

Noren nickte. “Sehr. Das ist nämlich auch so eine Sache, da bin ich wie Lele: Ich würde sehr gern von dir unterworfen werden, aber fürchte, ich würde dann eine Beziehung mit dir wollen.”

“Es freut mich, dass ihr da so reflektiert seid und das wisst.” So sehr Freden ihnen eine passende Beziehung wünschte, vii wollte sie nicht eingehen. Im Moment wirklich nicht.

“Du triffst jedenfalls ins Dunkelgraue! Also, fast ins Schwarze, mit allem, was du zu mir denkst”, fügte Noren hinzu.

Lele nickte nachdenklich. “Es verwirrt mich zwar noch, aber ich denke, ich verstehe es allmählich. Aber ich bin nicht sicher, ob ich das kann. Ich fühle mich einfach nicht gut dabei, zu strafen, während die Strafe selbst nicht genossen wird. Sondern”, sie zögerte, “wenn ich das richtig verstehe, nur der Effekt, dass du dann unfreier bist?”

“So ungefähr”, stimmte Noren zu. “Hm. Ja. Aber was anderes funktioniert für mich, glaube ich, nicht. Ich verstehe deine Dominanz jetzt vielleicht besser, aber dann sind wir vielleicht doch inkompatibel?”

“Ich würde noch nicht aufgeben, aber vielleicht ist das so”, stimmte Lele zu.

“Lass uns uns gern mit dem Wissen nun noch ein wenig herumprobieren”, stimmte Noren zu.

“Erklären wir dann die Session für beendet und danken (artig) Freden für vis Hilfe?” Irgendwie schaffte Lele es, die Klammern mitzusprechen, in der das Wort ‘artig’ stand.

“Moment.” Noren machte ein besonders niedliches Gesicht. Eines, das Freden deutlich bettelnd las. “Darf ich von Freden auch einen Abschiedskuss erfragen?”

Freden schnaubte. Aber Norens Bettelblick haftete an Lele. Unterwürfig ging bei Noren also doch auch einfach so, wenn Noren etwas wollte.

“Einen!”, erlaubte Lele, nachdem sie dem Blick eine Weile standgehalten hatte.

“Du glaubst, nach deinem ganzen garstigen Verhalten verdienst du es?”, fragte Freden spaßeshalber.

Noren schrumpfte noch mehr in sich zusammen. “Hätten wir eine längere Session, würde ich dir zeigen, dass ich auch artig sein kann”, sagte es. “Und mir ist klar, dass ich es ohne artig gewesen zu sein vielleicht nicht verdiene. Ich akzeptiere natürlich, wenn du wegen meines Verhaltens vorhin ablehnst.”

“Deines Verhaltens”, wiederholte Freden. “Hast du Worte dafür, die es besser beschreiben?”

“Schlecht. Schlechtes Verhalten.” Noren wirkte so fürchterlich niedlich hilflos.

“Schlecht. Sehr generisch. Das reicht mir nicht.” Freden versuchte, nicht zu kichern. So etwas passierte viiv leicht, wenn viiv ein Spiel in der dominanten Rolle gut gefiel. “Es komme her, knie sich vor mich und beschreibe seine Untaten ein wenig. Wenn es mir behagt, werde ich es dann packen und es küssen, so wie ich das will.”

Noren robbte auf den Knien heran, dicht genug vor Freden, dass vii es mit Leichtigkeit packen konnte, und ließ den Kopf hängen. “Ich war frech. Ich war respektlos.” Noren dachte einen Moment nach, summende Geräusche dazu von sich gebend, um zu vermitteln, dass es noch nicht fertig war. “Ich habe dir weh getan und nicht darauf gewartet, dass wir Grenzen absprechen, sondern mich einfach an dir gerieben.”

Freden legte eine Hand in Norens Nacken, noch sehr sanft, aber spürte, wie Norens Körper sich freute, gleich gepackt zu werden. Zumindest glaubte vii, es zu fühlen. “Ich fand dich außerdem herablassend Lele gegenüber.”

Noren wimmerte. “Ja, sehr. Es tut mir leid!”

Freden flocht die Hand in Norens Haar und packte zu. Aber statt Norens Gesicht gewaltvoll viiv zuzuwenden, drehte vii es zunächst so, dass Noren Lele ansehen musste. “Sag das noch einmal zu Lele!”

“Es tut mir leid!” Das Wimmern klang nun verzweifelt, und hielt auch an, als die Worte bereits verklungen waren. Vermutlich, weil Freden sehr unsanft war. “Ich war herablassend zu dir, das tut mir leid!”

Freden zog Noren in eine Umarmung, dicht an den Körper, die eine Hand weiter im Haar vergraben, aber nun nicht mehr so zerrend. Das Wimmern ließ nach, machte einem raschen, erwartungsvollen Atmen Platz. Freden merkte dabei, dass vii noch die verminderte Kraft hatte und Noren sich problemlos hätte wehren können, aber Noren tat nichts dergleichen, schmiegte sich in die Umarmung. Freden setzte die Lippen auf Norens Hals, erfühlte die bebende Haut im ausgiebigen Kuss, den vii dort ausformte. Vii spürte, wie Noren in vis Armen dahinschmolz und streichelte diesem Bündel Hingabe mit der freieren Hand über den Rücken und mit der Nase über den Hals bis zum Ohr. “Sieh zu, dass du es Lele nicht so schwer machst.”, flüsterte vii noch in jenes.

Dann löste vii sich von Noren, und da Noren nicht so recht im Stande war, eine aufrechte Haltung beizubehalten, legten sie es in Leles Schoß ab. Lele kannte das schon und lächelte. Freden wartete trotzdem vorsichtshalber noch etwas ab, bevor vii die Virtualität verließ, bis Noren wieder in der Lage wäre, zu sprechen.

“Ich hätte spezifischer nach einem Kuss auf den Mund fragen sollen”, murmelte es. “Eigentlich. Weil es war, was ich wollte. Aber vielleicht bin ich auch froh, es nicht getan zu haben. Vielleicht war das auf den Hals viel besser. Wow, bist du gut. So gut einfach!”