06 - AprilKink 2023 - Überwinden (Lele und Noren 4)

Content Notes

  • BDSM.
  • Küssen.
  • Domination/Submission.
  • Fesseln.
  • Knebeln.
  • Latex.
  • Exhibitionsismus/Voyerism.
  • Überwältigen.
  • Tease And Denial.
  • Würgen - angedeutet.

Geschichte

Nachdem Freden sich explizit einverstanden erklärt hatte, regelte Lele ihre Kraft hoch und Fredens herunter. Freden merkte es sofort daran, dass sich der Hut und der Anzug etwas schwerer anfühlten. Das war kein starker Effekt, aber Freden war empfindlich für solche Wahrnehmungen – und sie gefielen viiv.

Über Leles Gesicht huschte ein weiteres Grinsen. Erwartungsvoll? “Vii lege sich denn hin, ich möchte vis Kopf neben meinem Schoß liegen haben.”

Freden widerstand dem Impuls, Lele aufzufordern, vii doch selbst zu sortieren, wie sie es wollte, und folgte der Anweisung. Es war schön, wie sie so auf vii herabsah, mit dem wissenden Lächeln im Gesicht, dass vii nun nichts gegen sie ausrichten könnte. (Außer Safe Words nutzen oder die Virtualität mit der Notfallgeste verlassen natürlich.)

Nachdem Freden sich durchaus gemütlich hingelegt hatte, streckte Lele die Hand aus und berührte Freden mit Daumen- und Zeigefingerspitze an den Außenkanten vis Kiefers. Die Hand so dicht über vis Hals. Vii stockte der Atem allein von der Vorstellung, sie könnte sie darum herumlegen. “Wie stehst du zu teasen?”, fragte sie.

Freden wagte nicht zu nicken, um den zarten Kontakt ihrer Finger nicht zu lösen. Aber die Stimme sprang auch nicht sofort an. “Ich bin ein Fan”, brachte vii halb geflüstert hervor.

“Habe ich dich schon?” Leles Gesicht drückte so etwas wie Überraschung aus.

Dieses Mal nickte Freden doch, nur ein kleines bisschen. Die Finger blieben fast an Ort und Stelle, nur fast, und die zarte Berührungsänderung war schön.

“Wow”, meinte Lele. Einen Moment grinste sie. Es war ein breites Grinsen, ein Strahlen, das ganze Gesicht einnehmend, wie sie es bis jetzt noch nicht getan hatte. Die Glücklichkeit darin freute Freden sehr und steckte an. Aber dann schwand das Grinsen wieder und machte einem eher verträumten Ausdruck Platz. “Ich habe keine Ahnung, ob ich gut darin bin, dominant zu sein, aber ich genieße allein gerade schon die ganzen Möglichkeiten.”

Freden nickte erneut und fiepste dann, als Lele ohne Vorwarnung die Hand um vis Hals gleiten ließ. Lele packte nicht zu, die Hand lag da nur. Sie hatte sich da nicht ausdrücklich in Zeitlupe hingelegt, aber schon in einer zielstrebigen Gemächlichkeit. “Du bist so gut!”, flüsterte Freden.

Lele warf einen Blick auf die Gestalt am vertikalen Bett, die mit der verdrehten Schwerkraft in die Polsterung an die Wand gedrückt wurde. “Gut bin ich also! Es merke sich das!”

Freden hatte Noren gerade völlig vergessen. Vis Körper durchrann ein sehr vulnerables Gefühl, dass Freden durchaus genoss, bei dem Gedanken, beim Zerfließen beobachtet zu werden. “Es ist für mich sehr leicht, sich dir hinzugeben”, raunte vii.

Lele lächelte. “Es freut mich so.” Sie beugte sich herab, die Hand immer noch um vis Hals platziert, und drückte einen zarten Kuss auf vis Stirn. “Ich frage mich nur, ob es mir am Ende hilft.” Ihre Stimme hatte einen weichen Unterton angenommen, der durch Fredens Kopf vibrierte.

“Du erlebst, dass du es grundsätzlich kannst”, erinnerte Freden. “Aber wenn du möchtest, wehre ich mich.”

Lele antwortete nicht sofort. Sie löste die Hand um Fredens Hals sehr langsam und ein grüblerischer Ausdruck trat in ihr Gesicht. Ihre Mimik war überhaupt sehr gesprächig und für Freden überraschend gut deutbar.

“Es war ein Vorschlag. Wir sind erst sehr frisch dabei. Erstens ist es gar nicht nötig und zweitens kannst du auch erstmal genießen, mich zu haben.” Fredens Stimme fand erst nach und nach ins Diesseits zurück.

Lele schüttelte sanft den Kopf. “Ich möchte das sehr gern, aber ich möchte mich mental vorher drauf vorbereiten.”

“Das kann ich nachvollziehen”, versicherte Freden und blieb einfach abwartend liegen.

Es war schön, wie ihre Finger sehr sanft von vis Schulter aus vis Arm hinabglitten bis sie vis Handgelenk erreichten. Wo sie zupacken könnten, aber es nicht taten. “Okay, versuch, von mir wegzukommen, und wehr dich, wenn ich dich nicht lasse!”

Vii atmete allein bei der Vorstellung schneller, eh nicht wegzukönnen. Vii überlegte, wie vii es wohl doch schaffen könnte, Lele zu entwischen, und falls vii eine Möglichkeit sähe, ob vii versuchen sollte, die zu nutzen, damit es spannend würde, oder eher nicht, damit sie Erfolg hätte. (Vii wollte natürlich, dass Lele Erfolg hatte, aus so ganz egoistischen Gründen.) Aber wahrscheinlich war mit dem eingestellten Kraftunterschied die Frage ohnehin hinfällig.

Vii rollte sich unvermittelt zur Seite, um schnell vom Bett herunter zu sein, aber da war Lele schon auf vii gestürzt und hatte vii halb unter sich begraben. Ihre Hände griffen nach vis Handgelenken und zogen sie schraubstockartig mit einer Kraft auf vis Rücken, die gar nicht notwendig gewesen wäre. Freden zappelte, versuchte, irgendeinen Teil vis Körpers zu bewegen oder sinnvoll einzusetzen, aber Lele setzte sich auf vis Waden und drückte vis Beine mit den Füßen zusammen. Ihre Knie bohrten sich in vis Becken.

“Jetzt zum Beispiel habe ich Probleme, zu genießen, weil du keuchst, und nichts an dem, was du machst, nach positivem Response…” Lele unterbrach sich. “Oh!”

Es war immer so bei Freden. Der Kampf selbst war das uninteressanteste, kinkwise. Die Vorstellung war gut und das Ergebnis war gut, aber im Kampf war der Fokus auf wegkommen und nicht auf wehrlos sein. Probiert zu haben, wegzukommen, machte das Wehrlosigkeitsgefühl stärker und das war lohnend, aber der Kampf selbst lenkte zu sehr ab. Freden hatte in dem Augenblick, als vii realisiert hatte, dass vii wirklich nichts gegen die Lage ausrichten konnte, angefangen, unwillkürlich sehr rasch zu atmen und leise zu wimmern, in einer Weise, die Lele wohl gut als positiv lesen konnte. Sensibel, diese Person.

“Ich würde dich gern verschnüren”, raunte sie.

“Tu es!” Fredens Stimme war nicht mehr vorhanden, aber sie hatte vii offenbar trotzdem verstanden, denn wie magisch legten sich Seile um Fredens Arme und Beine. Lele nutzte wohl unterstützend die Virtualität, statt selbst zu knoten.

Als Lele fertig war, rollte sie sich von Freden wieder herunter und drehte Fredens Körper so, dass vii mit dem Gesicht zu ihr lag. Sie tat es so lässig mit ihrer Stärke, dass Freden daran merkte, dass sie sich an die Kraft gewöhnt hatte. Ihre Hand wanderte über vis Brustkorb wieder zum Hals.

“Du magst würgen?”, flüsterte Freden.

Wie zur Bestätigung schloss sich die Hand um Fredens Hals. Fredens Atem stockte – allerdings aus Gründen rein psychischer Natur. Sie drückte nur leicht zu. Vii fiepte, und es war ohne Zweifel lustvoll. Gerade in diesem Augenblick wurde vii erneut der Gegenwart von Noren gewahr, realisierte, dass sie dabei beobachtet und belauscht wurden, dass vii die Beherrschung unter den Augen des Subs verlor, dass vii vorhin noch selbst im Griff gehabt hatte. Eine interessante Scham überrollte vii. Das war neu. Eine kalte, fast schmerzhafte Hitze im Gesicht. War es schön? Darüber müsste vii später nachdenken.

Fredens Atem flatterte und umso mehr, als Lele viiv einen Kuss auf die Stirn drückte. Einen sehr zarten, liebevollen, und dann losließ. Sie berührte vis Fesseln, die sich darauffolgend auflösten.

“Hast du genug?”, versuchte Freden zu fragen, aber musste mitten drin schlucken und es dann deutlicher wiederholen.

Lele schüttelte den Kopf. “Es gefällt mir zu gut”, sagte sie. “Wenn ich weiter mache, tut es mir weh, dass du kein Commitment willst. Dass du nur solange mit mir spielst, bis ich mein Problem gelöst oder eine Erfahrung gemacht habe, und mit mir keine Beziehung anfängst.” Sie seufzte. “Und das ist okay so! Du hast da eine völlig valide Grenze gesteckt. Aber wenn ich jetzt noch weiterspiele, fängt die mir an weh zu tun.”

Freden nickte. “Danke.” Mehr wusste vii nicht zu sagen. Vii wusste, wie schwer dieser Schritt fallen konnte.

“Aber ich habe sehr viel gelernt. Es hat sich für mich sehr gelohnt”, fuhr Lele fort. “Ich würde dich gern zum Abschluss des Spiels küssen, wenn das okay ist.”

“Auf den Mund?”, fragte Freden.

“Ja, schon.” Lele wirkte plötzlich doch wieder ein wenig unsicher. Aber insgesamt machte sie einen so viel gelösteren Eindruck und schien mit sich selbst mehr im Reinen als vor dem Spiel. “Ist das ein Problem, soll ich das lieber lassen?”

Freden schüttelte den Kopf. “Du darfst das sehr gern tun. Ich wundere mich nur immer, weil die meisten Leute küssen wie ein Teekesselchen behandeln. Küssen hat einmal die Bedeutung, irgendwohin zu küssen, und einmal, auf den Mund zu küssen. Wie drücke ich mich aus? Also, du fragtest halt, als hättest du mich noch nicht geküsst.”

“Habe ich ja auch nicht”, erwiderte Lele, bevor die Erkenntnis sie traf. “Oh. Ähm, ja.”

“Küss mich auf den Mund, wenn du willst.”