08 - Kinktober - Maare-Teaser
Content Notes
Erinnerung: Eine der Challenges, die in die Geschichte einfließen, ist der Kinktober.
- BDSM. Kink. Fetische.
- Erniedrigung - erwähnt.
- Blut - erwähnt.
- Eigentlich einfach so eine Art Roman-Teaser für meinen BDSM-Roman “Die Flotte der Maare”.
Prompts
- Revolution (#Solarpunktober).
- Folklore & Märchen (#Phantastober).
- Larve (#writetober2021).
- Erniedrigung (#Kinktober).
Teaser
Folklore, die eigentlich viel zu unbekannt ist, ist die der Flotte der Maare. Ich meine, ökologische Piraterie. Antikoloniale Piraterie, wenn wir so wollen. Aber eigentlich kam die Flotte der Maare zu spät für die Kolonialisierungsvorhaben. Die zwei Kontinente, die sich gegenseitig zu erobern versucht hatten, waren schon drauf und dran, dies aufzugeben und stattdessen miteinander zu verhandeln. Wobei weiterhin ein Machtgefälle bestand. Lassen wir das, der Teil der Geschichte lenkt ab von der Folklore, die ich eigentlich anreißen möchte.
Die Flotte der Maare stellte sich gegen die Erforschung des dritten Kontinents Grenlannds, eines abgesehen von ein paar Gebirgsspitzen, die Raum und Horst für Riesenadler boten, vollständig bewaldeten Kontinents auf der Südhalbkugel Ardas. Der Kontinent war damals nicht von Menschen, Elben, Zwergen oder Lobbuds besiedelt. Oder anderem Fußvolk, wie die Maare sie zusammenfassten. Riesenadler habe ich bereits erwähnt, vor den Küsten schwammen Grenlannd-Wale, Wunder der Natur, und Nixen verbrachten häufig dort die ersten Jahre ihres Lebens oder ihres Elterndaseins. Und nach wievor leben auf Grenlannd allerlei Kreaturen, von denen wir hier überhaupt nichts wissen. Und nichts wissen müssen. Es besteht keine Notwendigkeit dazu, und wir haben auch nicht das Recht, bloß für Wissensdrang den Lebensraum so vieler Geschöpfe zu invadieren.
Das war das eigentliche Statement der Flotte der Maare, der eigentliche Kampf: Der Schutz des Kontinents Grennlands mit all dem Leben und der Natur. Aber die Flotte bestand nur aus vier Schiffen. Wir wissen wenig Genaues über sie. Sie arbeitete mit gruseligen Tricks, nicht mit Schwertern, Messern oder anderen Waffen. Es gab kaum Blutvergießen, kaum Kampf, kein Material, das sich für die gewünschten heroischen Geschichten eignete. Und insgesamt bloß Material, das sich vielleicht für einen halben Absatz in einem Geschichtsbuch eignete. Die einzig klar überlieferte Gegebenheit: Sie haben mit Zarin Katjenka verhandelt oder es zumindest versucht.
Vielleicht hatten sie wesentlichen Einfluss darauf, dass das irgendwann dann ehemalige Zarenreich der Zwerge den ersten funktionierenden Kommunismus in der Weltgeschichte verzeichnen konnte. Die Aufschriebe über die Stimmen der Revolution haben klare Referenzen auf die Ideale der Flotte der Maare. Oder eben die Folklore, die aus dem wenigen Wissen entstanden war.
Geschichten funktionieren wie Larven. Es gab natürlich eine wahre Geschichte. Die über all die Jahre in einen Kokon verschwand, weil sie bewusst verdrängt wurde, kein schönes Licht auf damalige Herrschende warf. Und dann, wenn sie fielen, wenn sie entmachtet wurden, konnte der Kokon wieder geöffnet werden, nur gewannen dabei die Geschichten stets einiges an Farben.
Es heißt zum Beispiel auch heute, dass die Kapitänin damals einen Hang zu BDSM gehabt hätte. Dass sie es geliebt hatte, ihre Crew zu erniedrigen, aber in einer Weise, dass jene es genoss. Ein Element der Folklore, das zu viel Kontroverse geführt hat und lange Zeit auch dazu, dass dieser Teil der Piraterie keinen großen Stellenwert unter den Geschichten Freibeutender gefunden hat. Erst heute beginnt die Folklore wieder an Bekanntheit zu gewinnen. Historische Zusammenhänge legen mehr als nahe, dass die Kapitänin der Maare eine Person war, die nie Gewalt als Mittel gegen ihre Crew angewandt hätte. Tatsächlich gehörte zur Crew sogar eine Person pro Schiff, die sich um die psychische Gesundheit selbiger kümmerte. Es spricht eher viel dafür, dass die Maare so durch und durch queer, offen für Kinks, Mental Health Probleme und Neurodiversität waren, dass wir es erst heute anfangen zu begreifen und nicht mehr mit Unbehagen zu betrachten. Unbehagen, weil wir selbst jahrelang all diese Freiheiten und Seinsarten negativ kodiert haben. Jetzt, wo uns nur noch die Folklore bekannt ist.